Refurbished Handy – fast wie neu

Smartphones sind ein wichtiger Teil unseres Alltags. Wir telefo­nieren mit ihnen, foto­grafieren, filmen, schauen Videos oder pflegen Kon­takte auf Social Media. Allein 2022 wurden bundes­weit 21,6 Millionen Geräte verkauft, die meisten davon neu. Das Problem dabei: Ihre Her­stellung ver­schlingt enorme Mengen an Energie und Ressourcen. In jedem Gerät stecken rund 60 verschie­dene Roh­stoffe – darunter Gold, Kobalt, Lithium, Seltene Erden, Kupfer und Zinn. Gleich­zeitig verlie­ren neu gekaufte Geräte rasch ihren Wert. Aber: Muss es immer gleich ein Neu­gerät sein? Soge­nannte „refurbished“ oder auf gut Deutsch: general­über­holte Handys sind eine preis­werte und nach­haltige Alternative.

Wo kann man am besten ge­brauchte Handys kaufen?

Symbolbild für das Generalüberholen von Handys

Spezialisierte Online-Platt­formen wie Rebuy, Back Market, BuyZoxs und Ebay Refurbished kaufen gebrauchte Ge­räte, prüfen, reini­gen und repa­rieren sie, und ver­kaufen sie dann weiter. Die Anbieter ver­sprechen, dass die gebrauch­ten Handys voll funktions­fähig sind – einzig Schön­heits­fehler und klei­nere Gebrauchs­spuren müssen Kunden in Kauf nehmen. Dafür können sie kräftig sparen: Durch­schnitt­lich kostet ein general­über­holtes Smart­phone 30 Pro­zent weniger als ein Neu­gerät. Außer­dem spart es bis zu 50 Kilo­gramm Kohlen­dioxid (CO2) im Ver­gleich zur Neu­pro­duktion. Denn der CO2-Fuß­abdruck von Smart­phones ent­steht vor allem bei der Her­stellung. Daher sollte man sie so lange wie mög­lich verwenden.

Wie gut sind refur­bished Handys?

Symbolbild: Frau sitzt mit Handy auf dem Sofa, der Akku des Geräts ist leer

Stiftung Waren­test hat in der Aus­gabe 3/2023 neun Shops für „refurbished“ Handys getes­tet. Das Resümee: „Die Quali­tät über­zeugt oft – aber nicht immer.“ Interes­senten sollten daher einige Dinge beim Kauf beachten. Um zum Bei­spiel beur­teilen zu können, ob der Preis attrak­tiv ist, muss man wissen, was das Neu­gerät kostet. Hier helfen Preis­such­maschinen weiter. Nach Kauf und Lieferung sollten Ver­braucher als Erstes Akku, Kamera, Mikrofon und Laut­sprecher prüfen. Außer­dem wichtig: Wur­den alle Nutzer­daten des Vor­besitzers gelöscht? Und lässt sich das Betriebs­system auf Deutsch stellen? Seriöse Händler für general­über­holte Geräte bieten mehr­jährige Garan­tien. Ein weiterer Grund, dem­nächst refurbished zu kaufen.

iPhone voll­ständig er­neuert kaufen

iPhone-Hersteller Apple ver­kauft nicht nur neue Handys, Tablets etc., sondern auch ge­brauchte. Unter­schied­liche Güte­klassen nach Gebrauchs­spuren gibt es hier nicht, denn Apple stattet general­über­holte iPhones immer mit neuem Ge­häuse und Akku aus.    

Handy Akku richtig laden: Mit diesen Tipps verlängern Sie das Leben ihres Smartphones. 

Seltene Erden & Elektro­schrott: Wieder­gebrauch besser als Recycling

Symbolbild: Viele alte Handys in einem Plastikkorb

Sie stecken in Wind­turbinen, Elektro­autos und Flach­bild­schirmen: Ohne Sel­tene Erden wären viele mo­derne Indus­trien schlicht­weg erledigt. Weil ihr Abbau auf­wendig ist, der Bedarf an diesen Metal­len aber bestän­dig zunimmt, wird eine Quelle immer wich­tiger: das Recyclen von Elektro­schrott, um die Sel­tenen Erden und andere wert­volle Roh­stoffe zurück­zu­gewinnen. Noch besser als die Alt­geräte zu recyceln, ist aller­dings ihr Wieder­gebrauch nach General­überholung.

Was sind eigent­lich Seltene Erden?

Bild von Lanthan-Metallstücken vor einem weißen Hintergrund

So sieht Lanthan aus – für den Laien kaum von anderen Metallen zu unterscheiden!

Hinter dem Begriff verber­gen sich 17 Metalle des Perioden­systems, zum Bei­spiel Thulium, Yttrium, Scandium oder Lanthan – alles Namen, die uns wenig sagen. Die Weich­metalle können in oxi­dierter Form aus Erzen gewonnen werden. Früher wurden Oxide als „Erden“ be­zeichnet, daher der Name „Erden“. Diese kommen nie isoliert vor, sondern immer im Ver­bund mit anderen Sel­tenen Erden. Ein­zelne Metalle aus diesen Misch­ungen zu iso­lieren, ist daher stets mit Auf­wand verbunden.

Was macht Seltene Erden so besonders?

Symbolbild: Wiederverwendung von Smartphones

Seltene Erden rea­gieren schnell, insbe­sondere mit Sauer­stoff, und brennen leicht. All das macht sie zum begehrt­en Roh­stoff etwa bei der Pro­duktion von Kataly­satoren und Batterien. Ver­wendet werden sie auch über­all dort, wo starke Mag­nete benötigt werden, beispiels­weise in E-Motoren oder Wind­rädern. Sie sind also essen­ziell für die Energie­wende. Dazu haben sie beson­dere spektros­kopische Eigen­schaften, die aus­genutzt werden, um zum Beispiel Tages­licht­spektren nach­zustellen.

Wozu sind Sel­tene Er­den sonst noch wichtig?

Ohne sie gäbe es keine Smart­phones und keine Touch­screens. Dank Sel­tener Erden konnten diese Geräte erst so klein werden. Die Weich­metalle kommen auch als Bestand­teile in Fest­platten, Flach­bild-TV, LED, Lasern und Glas­faserkabel.

Sind Sel­tene Erden wirk­lich selten?

Nein, sie kommen durch­aus oft vor – aller­dings in der Na­tur meist nur in gerin­ger Kon­zen­tra­tion, so­dass sich ein Ab­bau nicht lohnt. Große, wirt­schaft­lich ren­table Vor­kommen sind rar. 2021 waren die welt­weit größ­ten Förderer China (168.000 Ton­nen), die USA (42.000 Ton­nen) und Myanmar (19.700 Tonnen).

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