Wäsche richtig waschen für Anfänger

Nach einer britischen Umfrage wäscht die Hälfte der befragten Single-Männer ihre Bett­wäsche bloß alle drei bis vier Monate. Das freut ganz besonders Bakterien, Milben & Co. Nichts für ungut, meine Herren. Wäsche richtig waschen ist doch kein Hexen­werk. Mit ein paar Kniffen bekommt auch ihr das hin.

Da türmt er sich auf, der Wäsche­berg aus weißer, bunter und dunkler Wäsche in der Schlaf­zimmer­ecke. Willst du dir das lästige Vorsortieren deiner Wäsche sparen, so schaffe dir als erstes ein paar Körbe an: je einen für bunte, helle und dunkle Kleidung – so behältst du den Über­blick und schon kann’s losgehen.

Richtig waschen will gelernt sein

Erste Regel: Vollwaschmittel sind für weiße Wäsche da, für bunte Textilien gibt es Color­wasch­mittel. Ist kein Voll­wasch­mittel da, lässt sich Weißes durch­aus mal mit dem Mittel für Buntes waschen. Anders­herum ist dies allerdings nicht empfehlens­wert. Die Bleich­mittel und optischen Aufheller im Voll­wasch­mittel könnten dein schwarzes Lieblings-Shirt blass aussehen lassen.

Tipp: Jeans und andere feste Gewebe vor der Maschinen­wäsche auf links drehen, damit sie durch die Reibung nicht ihre Farbe verlieren. Auch T-Shirt-Aufdrucke und Imprägnierungen werden so geschont.

Dosierhilfe Waschmittel: viel hilft nicht viel

Wie hart ist mein Wasser?
Den Härte­grad deines Wassers findest du auf der Web­site deines Trink­wasser­lieferanten. Aber Achtung: Hartes Wasser enthält mehr Kalk, hier empfehlen Profis, mehr Wasch­mittel zu verwenden.

Waschmittel wird ins richtige Fach dosiert

Mehr Waschpulver ins Fach zu streuen, heißt nicht, dass deine Wäsche sauberer wird oder besser riecht. Mittler­weile sind Wasch­mittel so konzentriert, dass auch kleine Mengen schon sehr gute Ergebnisse erzielen. Grund­sätzlich gilt: Wasch­mittel so dosieren, wie es der Hersteller auf der Packung angibt. Wenn du weißt, wie hart dein Wasser ist, kann eigentlich nichts mehr schieflaufen.

Zu viel Waschmittel hinterlässt Rück­stände auf der Kleidung und die können deiner Haut schaden. Außerdem belastet Über­dosierung die Umwelt. Bei zu wenig Wasch­mittel kann es wiederum passieren, dass die Sachen nicht richtig sauber werden und noch einmal in die Maschine müssen.

Waschmaschine: sparsam waschen mit voller Ladung

Egal, ob bunt oder weiß: Nutze das Fassungs­vermögen deiner Trommel voll aus. Eine Hand­breit Luft über der Wäsche reicht. Gut beladen wäscht die Maschine am günstigsten – was im Übrigen auch für den Trockner gilt. Praktisch: Moderne Geräte erfassen ihre Beladung per Sensorik automatisch. Wasch­maschinenstimmen den Wasser­verbrauch darauf ab oder schlagen sogar die nötige Wasch­mittel­menge vor. Trockner passen die Trocknungszeit an.

Nie bei 90 Grad

Je niedriger die Temperatur, desto preis­günstiger der Wasch­gang. Für normal verschmutzte Kleidung oder Bunt­wäsche reichen 30 oder 40 Grad meist völlig aus. Wäschen bei 90 Grad sind heute gar nicht mehr nötig, zumal die Wasch­mittel-Enzyme bei hohen Temperaturen ihre Wirkung einbüßen. Und auch 60-Grad-Wäschen sind bei modernen Maschinen meist überflüssig.

Zeit ist Geld? Nicht beim Waschen

Lieber kälter waschen, dafür aber länger.

Die Länge des Programms beeinflusst den Energie­verbrauch kaum. Den meisten Strom zieht das Erwärmen des Wassers – auch beim Kurz­programm. Der super­schnelle Wasch­gang eignet sich ohnehin nur zum Entfernen ganz leichter Verschmutzungen. Deshalb lieber kälter waschen, dafür aber länger.

Energie­spar­programme machen es vor: Sie senken in der Regel die Wasch­temperatur und den Wasser­verbrauch. Zum Ausgleich verlängern sie die Wasch­zeit. Wenn es in der Nähe der Wasch­maschine einen Warm­wasser­anschluss gibt, lässt sich das Gerät direkt daran anschließen. Ob sich das lohnt, weiß der Fachmann. 

Vater und Tochter sitzen vor der Waschmaschine mit Wäsche
Arm nimmt Flusensieb am Trockner heraus
Waschmaschine am Dichtungsring verschmutzt

Wäsche stinkt nach dem Waschen?

Wenn die Wäsche nach dem Waschen muffig riecht, kann das auf fehlende Maschinen­pflege hindeuten. Um zu vermeiden, dass sich in der Trommel Keime bilden, solltest du ein- bis zweimal im Monat eine 60-Grad-Wäsche mit Voll­wasch­mittel einplanen und das Wasch­mittel­fach und Flusen­sieb regel­mäßig säubern. Lass die Tür nach dem Wasch­gang offen­stehen. Dann sollte nichts müffeln.

Gleiches mit Gleichem trocknen

Wenn deine Wäsche in den Trockner soll, schleudere sie vorher auf höchster Drehzahl. Das spart Energie. Die Trommel am besten mit Wäsche­stücken füllen, die in Beschaffen­heit und Dicke zueinander passen. Denn nicht alle Gewebe­arten trocknen gleich schnell. Kleidungs­stücke mit ähnlichem Gewicht, zum Beispiel Hand­tücher, trocknen eben­falls am effektivsten zusammen. Zum Schluss nicht vergessen, das Flusen­sieb und das gesammelte Kondens­wasser zu entleeren.  

 

Bestes Waschmittel – flüssig oder Pulver?

Stiftung Warentest („test“ 11/2021) hat 22 Wasch­mittel geprüft. Das Ergebnis: Die Flüssigen und die Kombi-Wasch­mittel (also Gel­kissen, Tabs und Co) kamen mangels über­zeugender Wasch­leistung maximal auf die Note „befriedigend“. Gutes muss aber nicht teuer sein: Test­sieger mit der Note 1,8 („gut“) wurde das Aldi-Wasch­pulver Tandil Ultra Plus (knapp 3,85 Euro pro 2,025 Kilogramm).

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