Es gibt kein schlechtes Wetter

Die Hände sind kalt, der Atem frostig: Der Winter hält Einzug. Jetzt ist die Jahreszeit, in der wir die Heizung aufdrehen, Kerzen aufstellen und die Kuscheldecke auspacken. So gemütlich das ist: Die warme Raumluft trocknet auf Dauer die Schleimhäute aus und macht unseren Körper anfälliger. Außerdem tanken wir besonders im Dezember und Januar viel zu wenig Licht. Dadurch bilden wir kaum Vitamin D, das wichtig für unsere Knochen und den Muskelaufbau ist. Also nichts wie raus in Kälte, Regen und Schnee. Denn wie heißt es so schön: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung!

Tierische Angebote

Zuletzt konnten wir in NRW 2017 mit Winterstiefeln durch Pulverschnee stapfen. Aber wenn Raureif die Blätter und Wiesen bedeckt, sich erste Eissschollen auf den Seen bilden und manchmal auch ein paar Flocken vom Himmel fallen, kommt auch hier Winterromantik schnell auf. Wie wäre es jetzt mit einem Ausflug mit der Familie, dem Hund – oder einem Lama? Außergewöhnliche Auszeiten mit zahmen Alpakas, Lamas und Eseln sind aktuell der Hit und werden in der Region zahlreich angeboten. Die tierischen Ausflüge sind gerade bei Schnee ein unvergessliches Erlebnis. Sie animieren auf spaßige Weise zu mehr Bewegung und stärken auch die sozialen Kompetenzen. Sportwissenschaftlerin Beate Pracht bietet diese Touren zum Beispiel inmitten des Ruhrgebiets an: Ihre Prachtlamas Dancer, Hannibal, Caruso und Diego laufen regelmäßig mit Kindern und Erwachsenen durch das winterliche Gelände des Nienhauser Parks in Gelsenkirchen. Das Angebot richtet sich auch an Gruppen und eignet sich für Menschen mit Handicap. Wer es schneller mag, sollte sich einen Ausflug mit dem Husky gönnen. Zu Fuß oder mit dem Schlitten verspricht das ein richtiges Abenteuer zu werden. Mehr dazu unter husky-events.de.

Warum in den Süden ziehen?

Schwan auf dem Wasser

Spaziergänger und Sportler suchen sich draußen am liebsten eine Strecke durch den Wald, an Flüssen entlang oder rund um Seen. Klare Luft und die Stille sorgen für einen kühlen Kopf, außerdem zeigt sich die Natur an diesen Orten von ihrer schönsten Seite. Ein Fernglas ist dabei der beste Begleiter, denn Vogelbeobachtung oder „Birdwatching“, wie das Hobby neudeutsch heißt, macht tierisch Spaß. Der Kemnader See zwischen Bochum, Hattingen und Witten beispielsweise ist einer der beliebtesten Stellen für die daheim gebliebenen Wintervögel der Region. Wenn Sie Glück haben, entdecken Sie Höckerschwäne, Blässhühner und Haubentaucher, die dort auch im Dezember zu finden sind. Manchmal ist sogar ein Mäusebussard oder Fischreiher dabei. Im Münsterland und am Niederrhein finden bis zu 200.000 arktische Wildgänse fast immer einen warmen Winter. Im Schutzgebiet der Dingdener Heide bei Hamminkeln überwintern Drosseln, Kiebitze und andere Vögel. Der Naturschutzbund und andere Organisationen bieten in allen Regionen regelmäßig geführte Touren an.

Bei der Überwinterung helfen

Auch in Gebüschen, an Baumstämmen, in Nischen und Höhlen gibt es viel zu entdecken. Das ist der Lebensraum von Meise, Spatz und Buchfink. Sie sind zum Überleben auf Samen und Nüsse angewiesen, die sie im Winter gern auch aus Menschenhand annehmen. Die Vögel freuen sich außerdem immer über frisches Wasser, besonders wenn die natürlichen Gewässer im Winter einfrieren. Die Futter- und Wasserstellen sollte man nur immer möglichst frisch und sauber halten. Und Vorsicht: Enten, Gänse oder Schwäne zu füttern ist in öffentlichen Anlagen häufig verboten. Tierschützer kämpfen schon lange darum, das Füttern nicht durch Verbotsschilder zu untersagen, sondern richtige Fütterungshinweise zu geben. Besonders Brot ist für die Tiere gar nicht gesund, stattdessen sind Getreide, Eicheln und Obststücke zu empfehlen.

Haben Sie es gewusst?

Warum die Zunge festklebt und wie wir sie wieder lösen:
An einem Eiszapfen kleben geblieben sind Sie vielleicht noch nicht, aber vielleicht doch am leckeren Wassereis? Hinter diesem Phänomen steckt kein Mythos, sondern einfache Physik: Das Eis entzieht dem Speichel schneller Wärme als der Körper nachliefern kann. Durch die Berührung gefriert also die Feuchtigkeit auf der Zunge (oder den Lippen) und die Eiskristalle verbinden sich zu einem Eisblock. Um den „Klebstoff“ zu lösen, hilft keine Gewalt, sondern nur Geduld und langsame Wärme (Atem, Hände, Wasser oder ähnliches). Und keine Panik, denn die Zunge regeneriert schnell!

Mann klebt mit Zunge an Eiszapfen

Probieren Sie es zu Hause doch einfach mal aus, ganz ohne sich zu verkühlen: Drücken Sie ein feuchtes Tuch auf Eis. Schon nach kurzer Zeit lässt es sich nur noch schwer davon lösen und es bilden sich feine Kristalle auf der Oberfläche.

Bildrechte:

Gelsenwasser - eigene Bilder

iStock - Borchee - 489803900

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