Hummeln brummen, Bienen summen, Schmetterlinge flattern von Blüte zu Blüte: Wer sich das für den eigenen Garten wünscht, sollte auf den „Englischen Rasen“ verzichten und lieber eine Wildblumenwiese anlegen. Mit einer Blühwiese oder einem Wildblumensaum holen Sie sich ein Stück heimischer Natur in den Garten. Die Blühwiese ist nicht nur Hotspot der Artenvielfalt und eine Augenweide – einmal angelegt, macht sie auch weniger Arbeit als das getrimmte Grün. Lust bekommen? Dann legen Sie gleich los: Es ist gar nicht schwer.
Hier geht’s zur Wildblumenwiese: Boden vorbereiten
Wer einen Garten hat und dort eine Wildblumenwiese aussäen möchte, sollte wissen: In unserer Gegend sind die Böden eher steinig und lehmig, und damit tendenziell nährstoffärmer. Das ist grundsätzlich eine gute Voraussetzung für Blühwiesen, denn die meisten Wildblumen lieben mageren Boden. Nun suchen Sie sich ein möglichst sonniges Plätzchen in Ihrem Garten aus. Die Größe spielt keine so große Rolle. Natürlich ist es schön, wenn möglichst viel Fläche zur Wildblumenwiese wird, aber auch schon ein Quadratmeter hilft den Insekten und trägt zum Naturschutz bei.
Die für die Wildblumenwiese ausgewählte Fläche braucht ein bisschen Vorbereitung. Das heißt: Der Boden sollte zunächst gelockert werden, Gras, Unkraut und anderer Bewuchs müssen raus. Es reicht, den Boden bis zu einer Tiefe von 20 Zentimetern zu bearbeiten. Eventuell streuen Sie etwas Sand in die Erde. Danach können Sie auch schon das Saatgut verteilen. Einfach direkt auf die Erde streuen und anschließend etwas festdrücken, zum Beispiel mit einer Walze oder auch einfach mit den Füßen feststampfen. Dann ist die Blühwiese auch schon vorbereitet. In den nächsten vier bis sechs Wochen sollte die Fläche feucht gehalten werden. Idealer Zeitpunkt für die Aussaat der Blumenwiese: Frühjahr oder Herbst bei feuchter Witterung.
Regionale Samenmischung ist besser für Insekten
Bei der Auswahl des Saatgutes nehmen Sie besser eine gebietsheimische Mischung. Denn die hiesigen Insekten haben sich über Jahrmillionen an die Wildpflanzen angepasst. Zudem wird so das Überleben dieser regionalen Pflanzenarten in unserer Kulturlandschaft unterstützt.
Auf den Saatmischungen finden Sie weitere detaillierte Beschreibungen, wie Sie diese am besten zum Blühen bringen. Es gibt sie als einjährige oder mehrjährige Mischungen. Achten Sie darauf, möglichst viele Arten auszusäen. Alternativ können Sie sich auch einen eigenen Vorrat anlegen – zum Beispiel indem Sie bei Spaziergängen im Spätsommer Samenkapseln wilder Blumen am Wegesrand einsammeln. Achten Sie nur darauf, dass es keine geschützten Arten sind. Diese dann einfach auf die Fläche streuen.
In Etappen: Blumenwiese richtig mähen
Ein- oder zweimal pro Jahr sollte die Fläche gemäht werden. Das machen Sie am besten zwischen Juli und September, wenn Sie nur einmal mähen möchten, sonst gegen Ende Juni und Ende August.
Mähen Sie in mehreren Etappen, vor allem, wenn es sich um eine größere Fläche handelt. So geben Sie den Insekten Zeit, innerhalb der Fläche „umzuziehen“ und nicht plötzlich schutzlos zu sein. Den Schnitt unbedingt von der Wiese nehmen. Lassen Sie ihn liegen, entsteht nährstoffreicher Humus. Denn der Wiesenboden soll ja möglichst mager bleiben.
Geduld wird belohnt
Wer eine Wildblumenwiese anlegt, braucht ein wenig Geduld, denn ihre ganze Pracht entfaltet sie meist erst nach ein paar Jahren. Das erste Sommer ist noch etwas mager, was die Blüten und die Artenvielfalt betreffen. Doch früher oder später wird Ihre Blumenwiese Wildbienen, Hummeln und anderen Insekten ein reichhaltiges Nahrungsangebot bieten. Apropos: Insekten als Nahrungsquelle locken auch Singvögel in Ihren Garten.
Als Ergänzung zu Ihrer Blühwiese bieten sich Wildstauden an. Gut geeignet sind zum Beispiel Blauer Eisenhut, Wiesen-Schafgarbe, Fingerhut und Wiesen-Margerite.
Bildrechte
AdobeStock_182988121
AdobeStock_163073838
AdobeStock_354293684
AdobeStock_305661651