Raus aus Teufels Küche! Nachhaltiges Einkaufen & Co

Nachhaltig in der Küche

Wir leben in einer Überfluss- und Wegwerf­gesellschaft. Ein nach­haltiges Leben zu führen fällt da nicht gerade leicht. Beim Einkaufen im Super­markt geht’s schon los. Unsere Erenja-Küchen­basics zeigen Ihnen, worauf Sie im Alltag achten können.

Unverpackt kaufen

Bio-Lebensmittel sind im Übrigen häufig eingeschweißt, um sie von denen aus konventionellem Anbau abzugrenzen. Im Ausland gibt es bereits Feldversuche, Bio-Früchte mit Lasertechnologie zu beschriften. In Deutschland ist die Idee aber noch nicht angekommen.

Obst und Gemüse im Mehrwegnetz

Grundregel: Wer selbst kocht, statt sich von Fertig­gerichten zu ernähren, lebt nicht nur gesünder, sondern kann auch viel Verpackungs­müll sparen. Das ist, zugegeben, einfacher gesagt als getan. Denn der Löwen­anteil an Obst und Gemüse im Super­markt ist inzwischen vorverpackt, meist in Plastik. Da gibt es nur eine Lösung: Greifen Sie zu den unverpackten Sorten, auch den krummen nicht ganz so makellosen – und freuen Sie sich, ohne großen Aufwand etwas für die Umwelt getan zu haben. Es schmerzt auch nicht, das Obst einfach so, ohne Tüte, in den Einkaufs­wagen und aufs Kassen­band zu legen. Es muss sowieso noch abgewaschen werden. Zu unappetitlich? Dann nutzen Sie die im Super­markt angebotenen Mehrweg­netze.

Noch keinen Unverpackt Laden in Ihrer Nähe entdeckt?

Wir haben diese Bio-Märkte und Hof­läden in der Region nördliches Ruhr­gebiet und südliches Münster­land gefunden, die ein unverpacktes Sortiment anbieten. Hier können Sie nicht nur Obst und Gemüse ohne Plastik- oder Papier­verpackungen kaufen, sondern auch Lebens­mittel wie Reis, Nudeln oder Müsli.

Lebensmittel unverpackt einkaufen

Super Biomarkt
Horster Straße. 42
45897 Gelsenkirchen

Biohof Mehring
Steverstraße 41
59399 Olfen

Katja's Hoflädchen
artgerecht & unverpackt
Forststraße 76
45768 Marl

BIOKU
Unverpackt Laden & Concept Store
Huestraße 4
44787 Bochum

Unverpackt Haltern
Gantepoth 7
45721 Haltern am See

Umweltbewusst einkaufen: Shopping-Liste machen

Kleiner Tipp: den „abgelaufenen“ letzten Joghurt aus dem Sechserpack erst mal probieren, bevor Sie ihn entsorgen.

Einkaufszettel

Gehen Sie nie ohne Einkaufs­liste in den Super­markt. So vergessen Sie auch nicht die Hälfte und es landen keine unge­planten Lebens­mittel im Einkaufs­wagen, die später in den Müll wandern, weil sie verdorben sind. Ein Blick in den Kühl­schrank vor dem Einkauf hilft, Doppel­einkäufe zu vermeiden. Wenn Sie nicht gerade eine Groß­familie versorgen müssen: Kaufen Sie keine Maxi­packungen! Einer schwedischen Studie zufolge fördern Groß­packungen die Lebensmittelverschwendung. Ist das Mindest­haltbarkeits­datum erreicht, landet vieles aus dem Vorrats­pack im Müll.

Essen richtig aufbewahren

Werfen Sie Reste vom Mittag­essen, angeschnittenes Obst und Gemüse etc. nicht weg: lieber einfrieren oder im Kühl­schrank aufbewahren – idealer­weise in getrennten Gefäßen, das verlängert die Lebens­dauer. Aus Resten lassen sich leckere Mahl­zeiten, Saucen oder Frucht­shakes zaubern. Anregungen gibt es zum Beispiel unter www.restegourmet.de oder www.zugutfuerdietonne.de.

Am besten für die Aufbewahrung eignen sich Edel­stahl­dosen und Schraub­gläser – diese sind dauerhaft lebens­mittel­sicher. Behälter aus Hart­plastik wie Poly­propylen, Poly­ethylen (PE) und Poly­milch­säure (PLA) sollte man nur verwenden, wenn sie unbeschädigt sind, empfiehlt der Bund für Umwelt und Natur­schutz Deutschland, BUND.

 

Bienenwachstücher ersetzen Frischhalte- und Alufolien
Obstreste für einen leckeren  Smoothie verwerten
Rosenkohl im Schraubglas aufbewahren

Auf „Eintagsfolien“ verzichten

Mit verschließ­baren Behältern können Sie problem­los auf umwelt­schädliche Frisch­haltefolie verzichten. Ihr dünner Film besteht aus Poly­ethylen (PE), das auf Basis von endlichem Erdöl gewonnen wird. Wer’s altmodisch mag: Es gibt inzwischen wieder­verwendbare „Frisch­haltefolie“ aus Bienen­wachs. Auch Alu­folie, die unter hohem Energie­einsatz gewonnen wird, ist nicht nach­haltig, zumal sie schnell zerknittert und deshalb kaum mehr als einmal verwendet wird. Komplett sparen können Sie sich die Küchen­rolle. Braten­fett und verschütteter Saft lassen sich auch mit Küchen­tüchern aus Baum­wolle aufsaugen, die kann man waschen und immer wieder verwenden.

Ökologische Küchenutensilien kaufen

Bevor Sie sich das reduzierte Tupper-Set in Bonbon­farben zulegen: Schauen Sie erst mal in Ihren Schrank und überlegen Sie, ob Sie a) wirklich Platz und b) Verwendung dafür haben. Das gilt auch für Ihre Küchen­utensilien. Geben Sie ihr Geld lieber einmal für Qualität aus, statt immer neue Plastik-Koch­löffel und Billig-Pfannen zu kaufen. Bei hoch­wertigen, lang­lebigen Uten­silien ist auch die Gefahr geringer, dass sich gesund­heitsschädliche Chemikalien von der Ober­fläche lösen. Mit guten Töpfen und Pfannen, die eben auf dem Koch­feld aufliegen, lässt sich zudem Energie einsparen.

Frisches Obst und Gemüse

Nachhaltige Ernährung: Das Klima isst mit

Bei uns im Blog: Rezepte für eine nachhaltige Saison-Küche von Frühling bis Winter.

Mehr als ein Sechstel der deutschen CO2-Emissionen gehen laut dem Statistischen Bundes­amt auf unsere Ernährung zurück. Essen und Trinken liegen damit in puncto Klima­schädlichkeit fast gleich­auf mit der Mobilität. Haupt­sächlich entstehen die Klima­gase bei der Erzeugung der Lebens­mittel, hinzu kommen noch lange Transport­wege. Auch die Massen­tierhaltung verursacht CO2 und welt­weit müssen immer mehr Wald­gebiete für Weide­flächen weichen. Greifen Sie also besser zu saisonalen Lebens­mitteln aus der Region. Äpfel, Erdbeeren oder Rhabarber, Feld­salat, Pastinake oder Spargel – eine reiche Palette an heimischem Obst und Gemüse sorgt für Abwechslung. Direkt­vermarkter und Land­wirte bieten oft Erzeugnisse aus eigenem Anbau an. Produkte aus dem Gewächs­haus belasten das Klima bis zu 30-mal mehr als Freiland­früchte und -gemüse.

 

Effiziente Haushaltsgeräte: EU-Label hilft beim Neukauf

Weiße Ware mit Energielabel

Kühl- und Gefrier­geräte, Herde und Back­öfen, Geschirr­spüler, manchmal auch Wasch­maschine und Trockner gehören zur Standard­ausstattung in jeder Küche. Die Groß­geräte verbrauchen zusammen viel Energie, etwa die Hälfte des Strom­verbrauchs geht auf ihr Konto. In den vergangenen Jahren sind durch technische Innovationen viel effizientere Geräte auf den Markt gekommen und die verschärften EU-Richtlinien haben dafür gesorgt, dass ineffiziente Neu­geräte vom Markt verschwinden. 

Mit dem EU-Energie­label, das Geräte in die Effizienz­klassen A bis G einordnet, ist es leichter, die Geräte zu beurteilen und zu vergleichen. Es ist aber nicht nur entscheidend, was für ein Gerät Sie kaufen, sondern auch, dass Sie es effizient nutzen. Schauen Sie daher unbedingt in unsere Stromspartipps.

Putzen: Es geht auch ohne Chemie!

Umweltfreundliche Hilfsmittel zum Putzen

Zum Reine­machen braucht es keinen Küchen­schrank voller Spezial­chemie. Natürliche (Putz-)Mittel tun es auch. Mit Essig lässt sich der Wasser­kocher entkalken. Soda oder Back­pulver mit Essig befreien verstopfte Rohre und reinigen angebrannte Töpfe. Natron-Pulver mit Wasser hilft bei starken Verkrustungen. Da strahlt die Küche – und das Öko-Gewissen.

Bildnachweise:

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