NRW: Klimaschutz konkret – Initiativen und Projekte

Was können wir vor Ort gegen den Klimawandel tun – im Kleinen, aber ganz konkret? Dafür gibt es in den Kommunen im Erenja-Versorgungsgebiet zahlreiche Aktionen, Initiativen und Projekte. Eine Auswahl stellen wir Ihnen hier vor: anregende Beispiele, die sich zur Nachahmung empfehlen.

Repair Café in Nottuln

Selbst ein Repair Café gründen?

Repair Cafés gibt es inzwischen in vielen Städten und Gemeinden, aber es dürfen gern noch mehr werden. Wer selbst ein solches Angebot ins Leben rufen möchte, findet praktische Hilfestellung im Leitfaden der Verbraucherzentrale NRW.

Zwei Tüftler im Repair-Cafe Nottuln

Wegwerfen war gestern! Defekte Gebrauchsgegenstände lassen sich in vielen Fällen wieder fit machen – wenn man weiß, wie’s geht. Alternativ kann man sich im Repair Café kostenlos von Experten weiterhelfen lassen. Werkzeuge und Verbrauchsmaterial sind vor Ort verfügbar; mitbringen müssen Sie nur den „Patienten“ und eventuell nötige Ersatzteile. Vor, während oder nach der Reparatur können Sie sich gegen eine kleine Spende mit Kaffee, Kuchen und Keksen belohnen.

 

Das Angebot ist besonders interessant, wenn niemand sonst den Defekt beheben will oder der Preis dafür zu hoch wäre. Im Repair Café bringen Sie Ihr Hab und Gut selbst wieder in Schuss, sparen Geld und tun etwas gegen die Verschwendung von Ressourcen. Repariert werden kann (fast) alles – vom Spielzeug über Haushaltswaren und kleinere Möbelstücke bis zu Fahrrädern und Elektrogeräten. Voraussetzung: Der Gegenstand ist nur so groß, dass man ihn tragen kann (auch wenn man kein Bodybuilder ist).

Kontaktinfos zum Nottulner Reparaturevent:
 

  • Ort: Technikraum der Liebfrauenschule, Burgstraße 47, 48301 Nottuln
  • Nächste Termine: 15. September 2022 und 17. November 2022
  • Uhrzeit: 15:30 Uhr bis 18:00 Uhr

Zuschuss für Stoffwindeln in Billerbeck

Baby mit Stoffwindel

Sie sind besonders leicht, sehr dicht, bequem zu handhaben – und mit Blick auf die Umwelt ein Riesenproblem: die Einwegwindeln. Die aufwendige Produktion verschlingt reichlich Ressourcen, Chemikalien und Energie. Da Einwegwindeln aus Kunst- und Zellstoffen inklusive Chemikalien bestehen, sind sie biologisch nicht abbaubar; daher müssen wir sie in Verbrennungsanlagen entsorgen. Jeden Tag landen mehr als 8 Millionen Einwegwindeln in der Tonne: der größte Restmüllposten in Deutschland! Kurz: keine gute Ökobilanz.

 

Deutlich besser schneiden da Stoffwindeln ab. Dass sie wiederverwendet werden können, spart Geld, Abfall und CO2 – trotz Stromverbrauch fürs Waschen und Trocknen. Allerdings sind die Kosten für die Erstausstattung relativ hoch, weil eine Mindestmenge Windeln nötig ist, um nicht täglich waschen zu müssen. Die Investition von rund 300 Euro können sich längst nicht alle Eltern auf einen Schlag leisten. Deshalb gibt es in Billerbeck den sogenannten Stoffwindel-Zuschuss. Wer seine Originalkaufbelege einreicht, kann für ein Kind 50 Prozent des Preises bekommen. Maximal gibt die Stadt 150 Euro dazu; im Gegenzug verzichten die Eltern auf die vergünstigte Windeltonne (die sie dann ja auch nicht mehr brauchen). Antwort auf Rückfragen zur Windelförderung gibt die Stadt Billerbeck telefonisch unter 02543 73-22; die wichtigsten Infos sind als zweite Seite dem Förderantrag beigefügt.

Windelwissen pro Mehrweg

Gegenüber Stoffwindeln sind Einwegwindeln kaum atmungsaktiv. Zudem können sie die sogenannte Windeldermatitis verursachen. Damit reagieren manche Babys auf Inhaltsstoffe wie Mineralöle und Bleichstoffe. Nicht zuletzt unterstützt das deutlich dickere Stoffwindelpaket eine positive Entwicklung des Hüftgelenks. Wer wissen möchte, wie Stoffwindeln zu handhaben sind, dem hilft diese Anleitung weiter. 

Stoffwindel von innen

GiveBox in Altenberge

Für alle Interessierten steht auf der Homepage der Gemeinde eine Zusammenfassung der wichtigsten „Spielregeln“ zum Download bereit.

Ort der klimafreundlichen Handlung ist die Rückseite des Rathauses von Altenberge: In einem Holzhäuschen, bereitgestellt von der Post Unternehmensgruppe, können die Bürger*innen gebrauchte, aber intakte Gegenstände ablegen oder mitnehmen. So finden ausgemusterte Dinge, die noch völlig in Ordnung sind, neue Eigentümer*innen und ersparen (teure) Anschaffungen. Zugleich profitieren Umwelt und Klima: Die Initiative verhindert, dass unnötig Ressourcen verbraucht werden, und senkt dadurch den Ausstoß von CO2. Engagierte Mitstreiter*innen sorgen gemeinsam und ehrenamtlich dafür, dass in der GiveBox und drum herum alles seine Ordnung hat.

Datteln fördert Kauf von Lastenrädern

Alle Infos finden Sie online auf der Seite zur Dattelner Kaufprämie – oder Sie schauen sich direkt den Förderantrag an.

Lastenrad der Förderinitiative

Ein Lastenfahrrad macht es möglich, auch größere Einkäufe autofrei nach Hause zu befördern, spart also klimaschädliche Emissionen. Das will die Stadt Datteln gezielt unterstützen und bietet ihren Bürger*innen für das umweltfreundliche Verkehrsmittel eine Kaufprämie an. Wer ein Lastenfahrrad oder einen Lastenanhänger für seinen Drahtesel werksneu erwirbt, kann dieses Angebot in Anspruch nehmen. Achtung: Voraussetzung ist, dass Fahrrad oder Anhänger speziell für Transportzwecke gebaut sind!

 

Die Förderung beträgt 30% des Anschaffungspreises, ist aber nach oben begrenzt: auf 100 Euro pro Lastenanhänger und 1.000 Euro pro Lastenrad. Die Käufer*innen müssen das jeweilige Gefährt mindestens drei Jahre selbst nutzen.

Gießpatenschaften für Gladbecker Grün


Städtische Straßenbäume leiden zunehmend unter den vermehrten Hitze- und Trockenphasen. Hier setzt die Stadt Gladbeck auf die Hilfe engagierter Bürger*innen. Im Rahmen von Gießpatenschaften übernehmen sie eigenständig die Pflege „ihres“ selbst ausgesuchten Baumes. Der dafür benötigte Gießsack wird gestellt; alle wichtigen Informationen steuert die Umweltabteilung bei. Die Initiative konzentriert sich zunächst auf neu gepflanzte Jungbäume und ist in der Bürgerschaft auf äußerst positive Resonanz gestoßen. Wer mitmachen möchte: Jörg Piontek-Möller freut sich und hilft gerne weiter – unter Telefon 02043 992308 oder seiner E-Mail-Adresse.

Beutel zur Wasserversorgung der Bäume

Gießpatenschaft in Gladbeck am Jovy-Platz

In Sachen Gießen gut zu wissen

Gieß- und Baumpatenschaften gibt es auch in vielen weiteren Städten und Gemeinden der Region – zum Beispiel in Bottrop oder Gelsenkirchen, in Essen, Marl oder Lüdinghausen. Im Zweifel einfach mal bei der Kommune nachfragen: Wenn noch kein Angebot dieser Art am Start ist, lässt es sich vielleicht auf den Weg bringen.

Statt Auto: STADTRADELN

Auch eine wichtige und wirkungsvolle Aktion in Sachen Klimaschutz und Verkehrswende ist STADTRADELN. Worum es sich dabei dreht und wie Sie mitmachen können, erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Mit STADTRADELN am Start“.

Bildquellen:

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Dank an die Initiativen für die Bereitstellung der Bilder.

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