Smart Meter: Das sollten Sie über die neuen Stromzähler wissen

Ihre alten, analogen Strom­zähler werden bald durch digitale Geräte ersetzt. Ein erster und wichtiger Schritt, um unsere Strom­versorgung intelli­genter und sicherer zu machen.

Junge Frau steht grübelnd vor geöffnetem Stromzählerkasten

In vielen deutschen Haus­halten hängt noch ein schwarzer Ferraris-Zähler mit Dreh­scheibe und Zähl­werk im Flur oder Keller. Aber nicht mehr lange, denn die ana­logen Mess­einrich­tungen haben bald ausgedient. Beim nächsten anstehenden Zähler­wechsel werden sie gegen digitale Strom­zähler oder Smart Meter aus­getauscht.

Unterschied digitale Strom­zähler und Smart Meter

Die meisten Haus­halte erhalten in den kommenden Jahren eine moderne Mess­einrichtung, kurz mME. Sie besteht aus einem elektro­nischen Mess­werk sowie einer digitalen Anzeige. Und sie kann mehr, als nur den Zähler­stand anzeigen; sie misst auch die aktuelle Leistung aller Geräte, die gerade einge­schaltet sind. Zudem speichert das Gerät die Verbrauchs­werte der letzten zwei Jahre für verschiedene Zeit­räume (Tag, Woche, Monat und Jahr). Was die moderne Mess­einrichtung allerdings nicht kann: fern­aus­gelesen werden. Der Zähler­stand für die Jahres­abrechnung wird also wie gewohnt abge­lesen und über­mittelt.

Digitaler Stromzähler

Intelligenter Messen: Smart Meter

Einige Haus­halte bekommen statt der modernen Mess­einrichtungen digitale Zähler mit erwei­terten Funktionen. Der Gesetz­geber sagt dazu intelli­gente Mess­systeme, kurz iMSys. Im Volks­mund hat sich der englische Begriff durch­gesetzt: Smart Meter.

Damit aus digitalen Zählern intelligente Mess­systeme werden, benötigen sie ein soge­nanntes Smart-Meter-Gateway. Über diese Kommuni­kations­einheit werden die Verbrauchs­daten auto­matisch und verschlüsselt an den Netz­betreiber und den Energie­versorger über­mittelt. Damit erübrigt sich das Ab­lesen des Zähler­stands vor Ort. Zudem liefern intelli­gente Mess­systeme noch bessere und klarere Infor­mationen über den eigenen Strom­verbrauch und helfen so beim Energie­sparen.

Wer bekommt welchen Zähler?

Der Gesetz­geber hat im Mai 2023 einen festen Fahr­plan festgelegt: Danach gehört ab 2025 bei jedem ein intelli­gentes Mess­system in den Zähler­schrank, der mehr als 6.000 Kilowatt­stunden Strom im Jahr verbraucht. Bis Ende 2025 müssen mindestens 20 Prozent, bis Ende 2028 mindestens die Hälfte und Ende 2030 mindestens 95 Prozent dieser Fälle mit einem iMSys aus­gestattet sein. Maß­geblich dafür ist der durch­schnittliche Strom­verbrauch in den zurück­liegenden drei Jahren. Wer im Mittel weniger Strom verbraucht hat, erhält beim nächsten Zähler­wechsel lediglich eine moderne Mess­einrichtung (ohne Gateway). Und das trifft auf die meisten Privat­haushalte zu. Die digitalen Zähler werden in den kommenden Jahren schritt­weise installiert. Auch in jedem Neu­bau oder bei umfang­reicheren Reno­vierungen müssen moderne Mess­einrichtungen ein­gebaut werden.

Was kosten digitale Strom­zähler

Sofern der Einbau verpflich­tend ist, übernimmt der Mess­stellen­betreiber die Einbau­kosten sowohl für den Smart Meter als auch für die moderne Mess­einrichtung. Wie beim analogen Ferraris-Modell bezahlt man für die neuen Zähler ein Mess­entgelt. Die Kosten dafür dürfen bestimmte gesetzlich fest­gelegte Ober­grenzen nicht über­schreiten: Privat­haus­halte mit einem typischen Jahres­verbrauch von rund 3.500 Kilowatt­stunden zahlen zum Beispiel für eine moderne Mess­einrichtung maximal 20 Euro im Jahr. Künftig soll diese Ober­grenze auch für intelligente Mess­systeme gelten. Und Haushalte mit Wärme­pumpen sollen maximal 50 Euro im Jahr für einen intelli­genten Strom­zähler zahlen. 

 

Symbolbild Smart Meter Messeinrichtung im Haus mit Photovoltaik und E-Auto

Smart Meter Pflicht bei PV und neue Rege­lungen für E-Autos und Wärme­pumpen

Auch Betreiber von Photovoltaik­anlagen ab einer installierten Leistung von 7 Kilowatt müssen künftig einen Smart Meter haben, der ihren Haushalts­strom­verbrauch und die Ein­speise­leistung in Echtzeit erfasst. Ebenso ermöglichen es Smart Meter, steuer­bare Verbraucher wie Wall­boxen für Elektro­autos oder Wärme­pumpen effizient und sicher in das Strom­netz zu inte­grieren. Deshalb müssen diese mit Inbetrieb­nahme ab 1. Januar 2024 für eine spätere Leistungs­steuerung vorgerüstet sein bzw. diese unter­stützen.

Smart Meter einfach erklärt

Wer tauscht meinen Zähler aus? Welchen Zähler bekomme ich? Was kostet mich das? Kann ich den Aus­tausch ablehnen? Was ist mit dem Daten­schutz? Diese und viele weitere Fragen zur neuen Strom­zähler-Generation beant­wortet der regionale Netz­betreiber GELSENWASSER Energienetze (GWN) hier auf seiner Homepage. In den FAQs finden Sie auch einen Erklär­film vom Bundes­ministerium für Wirtschaft und Klima­schutz, der anschau­lich zeigt, was die intelli­genten Mess­systeme alles können.

Nahaufnahme digitaler Zähler
Frau sitzt im Wohnzimmer vor Unterhaltungs-Technik, Saugroboter fährt, sie prüft Handy
Symbolbild Handy steuert smart E-Geräte
Frau füllt Waschmaschine

Smart Meter haben einige Vorteile

Intelli­gente Mess­systeme können nicht nur Signale senden, sondern auch Signale empfangen. Das ermöglicht in Zukunft dyna­mische Strom­tarife, bei denen sich der Arbeits­preis mehrmals am Tag ändern kann – je nach Angebot und Nachfrage im Strom­netz. Mit anderen Worten: In Zukunft werden wir unseren Strom bevorzugt dann verbrauchen, wenn der Preis am tiefsten ist. Dazu wird der intelli­gente Zähler zum Beispiel unserer Wasch­maschine den Befehl erteilen zu starten, wenn gerade viel günstige Energie aus Wind und Sonne im Strom­netz bereit­steht. Von 2025 an müssen alle Strom­versorger dynamische Tarife anbieten. Derzeit gibt es diese Pflicht nur für große Versorger.

Intelligente Mess­systeme für die Energiewende

Smart Meter sind die Voraussetzung dafür, dass die Energiewende gelingen kann.

Symbolbild Energiewende

Denn die intelli­genten Mess­systeme helfen dabei, Strom­erzeugung, -speicherung und -verbrauch besser in Ein­klang zu bringen. Nur so lassen sich die schwan­kenden Strom­erträge aus Wind und Sonne, aber auch die Millionen neuer E-Autos und Wärme­pumpen flexibel in das immer komplexere Energie­system einbinden. Das Ziel der Bundes­regierung ist es, dass im Jahr 2033 bereits 95 Prozent aller Verbraucher ein intelligentes Mess­system haben. Erenja hält sie weiter auf dem Laufenden.

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