ten Hartkäsesorten oder Karotten, kann leichter, oberflächlicher Schimmel groß- zügig weggeschnitten werden, um den Rest noch zu verwerten. Und auch Kultur- pilze, wie etwa beim Camembert oder der Edelschimmel bei der Salami, sind eher Gaumenfreuden statt Warnsignale. Natürlich bleibt zu Hause auch immer das eine oder andere übrig. Was also ma- chen damit? Kochen Sie sich doch mal ein leckeres Reste-Essen-Menü. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf oder ziehen Sie spezielle Kochbücher oder An- leitungen im Internet, wie zum Beispiel auf www.zugutfuerdietonne.de, zu Rate. Sie werden staunen, was sich mit Resten alles zaubern lässt. Nachhaltig frisch serviert Darüber hinaus gibt es viele Wege, wie auch der Handel und die Gastronomie ef- fizienter und nachhaltiger mit Nahrung umgehen können. Das Ausland macht es vor: Frankreich und Tschechien haben Gesetze verabschiedet, die vorschreiben, dass Supermärkte ihre Lebensmittelreste kostenlos an Hilfsorganisationen abge- ben müssen. In den Niederlanden gibt es Restaurants, die ausgemusterte Ware als schmackhafte Reste-Essen-Menüs anbie- ten. Ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltig- keit. Doch auch hierzulande hat schon ein gewisses Umdenken stattgefunden. So hat die deutsche Politik das Thema Nahrungs- abfälle auf ihrer Agenda: Das Kabinett hat im Februar Pläne für weniger Lebensmit- telabfälle beschlossen. Und auch in der Gastronomie tut sich einiges. Manche lo- kale Restaurants bieten ihre übriggeblie- benen Speisen und Lebensmittel am Ende des Tages vergünstigt an – einfach zum Mitnehmen und zu finden per App, wie bei „Too good to go“. Einige sind dazu überge- gangen, für ihr Buffet kleinere Teller anzu- bieten, was den Verbrauch und unnötige Essensreste ebenfalls reduziert. Darüber hinaus spenden viele Händler ihre übrig- gebliebene Ware an die Tafeln oder andere Organisationen. Und zum Teil bieten Su- permärkte Obst und Gemüse mit Formfeh- lern als „B-Ware“ in ihren Filialen an. Erste Erfolge, die Appetit auf mehr machen. Guten APPetit! Es gibt mittlerweile viele Websites und Apps gegen Lebensmittelver- schwendung. Mithilfe der App Too good to go zum Beispiel geben gastronomische Betriebe und Handel ihr überproduziertes Essen zu vergünstigtem Preis an SelbstabholerInnen weiter. toogoodtogo.de Was werfen wir weg? 55 KG PRO KOPF UND JAHR 16 % Zubereitetes 14 % Brot & Backwaren 34 % Obst & Gemüse 11 % Getränke 9 % Milchprodukte Titelthema 05 Coole Kühlschrank-Tipps Regelmäßig säubern So halten Lebensmittel länger. Ordnung halten Zum Beispiel schnell verderbliche Ware im Sichtbereich platzieren. Temperatur beachten Die optimale Kühltemperatur liegt bei 7 Grad, für den Gefrierbereich bei -18 Grad. Kältezonen beachten Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch in die unteren Fächer, Milchprodukte in die Mitte und Käse nach oben stellen. Null-Grad- Zonen (falls vorhanden) und Frische- schubladen benutzen. Sie verlängern die Haltbarkeit zusätzlich. 6 6 o n a y c / o t o h p k c o t S i : o t o F So hält’s länger + Gezielt und nach Bedarf einkaufen. Einkaufs-Apps, wie Bring!, helfen dabei. + Schnell verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch oder Milchprodukte gut gekühlt und schnell nach Hause bringen (Kühltasche nutzen). + Obst und Gemüse zu Hause aus der Folie nehmen, um Kondenswasser und somit Keim- und Schimmelbildung zu vermeiden. + Äpfel und Tomaten möglichst getrennt lagern, weil aus ihnen das Reifegas Ethylen austritt, das benachbartes Obst und Gemüse schneller altern lassen. + Südfrüchte gehören in der Regel nicht in den Kühlschrank, weil sie dort schneller schlecht werden. 4 % Fleisch & Fisch 7 % Fertigprodukte + Lebensmittel generell sauber, trocken und kühl lagern. Quelle: Systematische Erfassung von Lebens- mittelabfällen der privaten Haushalte in Deutschland (2017), im Auftrag des BMEL. 5 % Sonstiges + Überschüssige Lebensmittel – wenn möglich – einfrieren oder in Null-Grad- Zonen und Frischeschubladen lagern.