Aus Science-Fiction-Filmen direkt in unseren Alltag: Diese Erfindungen sind schon Realität

Blickt man zurück auf die Science-Fiction-Filme und Serien der vergangenen Jahrzehnte, findet man sich in einem Fundus an kuriosen Erfindungen und wahnwitzigen Technologien wieder.  

Frau mit Roboter

Doch wie abwegig sind die Erfindungen von damals wirklich, wenn wir sie vom heutigen Standpunkt aus betrachten? Damit Sie nicht fernsehen müssen, bis Ihre Augen eckig sind, haben wir von Erenja für Sie nachgeschaut, was heutzutage immer noch Science-Fiction und was mittlerweile Realität ist. Dabei müssen wir leider direkt zu Beginn verraten: Vom Beamen sind wir noch weit entfernt.  

Vom Raumschiff Enterprise direkt in unseren Alltag: Handy und Smartwatch

Auch wenn Klapphandys inzwischen aus unserem Alltag verschwunden sind und die meisten Menschen ein Smartphone mit Touchdisplay verwenden, kennen Sie vermutlich noch das Schnappgeräusch beim Auf- und Zuklappen. Captain Kirk aus “Star Trek” machte es in den siebziger Jahren vor: Mit seinem “Kommunikator” konnte er mit dem Raumschiff Funkkontakt aufnehmen. Inzwischen hat ein Hersteller sogar einen auf unserer Erde funktionierenden “Kommunikator” auf den Markt gebracht. Mit Hilfe von Bluetooth können eingefleischte Fans das Gerät zum Telefonieren und als Lautsprecher verwenden. Die Fernsehserie und die Kinofilme haben Ende der sechziger Jahre bereits viele Innovationen präsentiert, die heute für uns Realität sind – auch wenn aus “Beam mich hoch, Scotty” vorerst nichts wird.

 

In den achtziger Jahren wartete die Fernsehserie “Knight Rider” mit einem weiteren Kommunikationsmittel auf: dem Comlink. Als Michael Knight kämpft David Hasselhoff seit 1982 für Gerechtigkeit. In der Serie trägt er eine Armbanduhr, mit der er Verbindung zu seinem Fahrzeug aufnehmen kann. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von Ihnen noch an die typische Pose von Michael Knight, wie er in den Comlink spricht. Auch wenn die Funktionen der heutigen Smartwatches umfangreicher ausfallen, sind auch hier durchaus Parallelen zu erkennen.

Neue Technologie - Smartwatch und Tablet

Das Tablet aus fernen Galaxien

Tablets findet man mittlerweile in einem Großteil der Haushalte, in manchen sogar mehrere. Ob zum Kochen, für die Kinder auf der Rückbank oder zum Arbeiten – iPad & Co. sind nicht mehr wegzudenken. Blicken wir ein paar Jahrzehnte zurück und werfen einen Blick auf die Kinoleinwand, so begegnet uns das Tablet bereits im Jahr 1968. In Stanley Kubricks “2001 – Odyssee im Weltraum” erblicken die Zuschauer*innen die Raumfahrer, wie sie auf einem Tablet-ähnlichen Gerät eine Übertragung des Fernsehsenders BBC ansehen.

Auch einige Jahre später bedient sich Star Trek einer ähnlichen Techno­logie. In der Serie gehört das sogenannte PADD zu der Standardausrüstung auf allen Sternenflottenschiffen. PADD steht für Personal Access Display Device. Es erfüllte in der Serie alle Aufgaben, die wir heute auch in Beruf und Freizeit mit unseren Tablets erledigen: Nachrichten versenden, Reparaturen überwachen, Anträge einreichen oder lesen wie in einem Buch. Schließlich dauerte es noch bis zum Jahr 2010, bis das Tablet den Weg in unsere Hände fand: Steve Jobs entwickelte das iPad und lieferte uns ein wenig Science-Fiction für den Hausgebrauch. 

Ein realer “Replikator”: 3-D-Druck vom Raumschiff Enterprise

Und wieder befinden wir uns bei Captain Picard und seiner Crew auf der Enterprise und entdecken den Replikator. Dieses Gerät schaffte es, drei­dimensionale Objekte aus dem Nichts entstehen zu lassen. Die Replikator-Technologie wurde in Star Trek eingesetzt, um Ersatzteile für das Raumschiff herzustellen, Kleidung anzufertigen oder auch Lebensmittel zu produzieren – auch wenn letztere laut Aussage der Crew nicht so gut schmecken wie “richtige” Speisen. Seit einigen Jahren haben auch wir auf unserem Planeten Erde die Möglichkeit, Gegenstände auf ähnliche Weise zu reproduzieren. 
 

Auch wenn unsere heutigen 3-D-Drucker kein Glas Earl Grey-Tee auf den Tisch zaubern können, wie es Captain Picard gerne tat, können die Drucker immerhin aus Materialien wie Metall, Kunststoff, Keramik oder auch Glas Gegenstände “ausdrucken”. Sie tragen eine Schicht nach der anderen auf, basierend auf einer Designvorlage aus dem Computer. Im Fahrzeugbau findet diese Technologie schon seit mehreren Jahren Verwendung sowie auch in der Medizin. Seit Kurzem sind kleine 3-D-Drucker für zu Hause auf dem Markt erhältlich. Ob wir in Zukunft alle ein solches Gerät im Wohnzimmer stehen haben werden? Wir sind gespannt. 

3D Drucker

Vom Holodeck zur HoloLens

Wir bleiben noch einen kurzen Augenblick auf dem Raumschiff Enterprise. Das Holodeck macht es möglich, virtuelle Welten zu simulieren. Holografie ist – vereinfacht erklärt – ein Verfahren zur Abbildung von dreidimensionalen Gegenständen durch Lichtwellen. Auf diese Weise entstehen Darstellungen, die über die Möglichkeiten von klassischer Fotografie hinausgehen. Das Holodeck aus “Star Trek” bildet Räume mithilfe der sogenannten Holoemitter. Nicht nur Gegenstände können die Holoemitter darstellen, sondern auch Personen. Alles, was im Holodeck zu sehen ist, können die Besatzungsmitglieder der Enterprise auch haptisch wahrnehmen. Das heißt, sie sehen, hören und riechen die Darstellungen nicht nur, sondern fühlen sie auch. 

In “Star Trek” wird das Holodeck regelmäßig zur Entspannung eingesetzt. Die Crew kann im Holodeck verschiedene Programme durchführen und in ihrer Freizeit bestimmte Szenarien nachspielen. So verführerisch das Ganze auch klingt: Vorsicht, Holodecks können süchtig machen. Crewmitglieder, die sehr viel Zeit in den Holodecks verbringen, laufen Gefahr, abhängig zu werden, wie beispielsweise Reginald Barclay. 

Die Weiterentwicklung der VR-Brille

Ob dieses Suchtpotential für uns heutzutage auch besteht, wird sich in Zukunft zeigen. Die HoloLens ist eine Mixed-Reality-Brille, die Microsoft 2015 vorstellte. Wer sich die Brille aufsetzt, kann in eine Welt interaktiver 3-D-Projektionen eintauchen, dargestellt in der unmittelbaren Umgebung. Die HoloLens ist nicht auf einen Computer oder ein Smartphone angewiesen, sie funktioniert als Head Mounted Display mit einer eigenen Rechnereinheit. Damit hebt sie sich von VR-Brillen ab. Auch die Lautsprecher und Sensoren sind in der Brille integriert.  
 

Die HoloLens wird nicht über einen Controller, sondern mithilfe von Kopfbewegungen, Gesten und per Spracheingabe gesteuert. Zusätzlich können die Nutzer*innen Sie mithilfe von kleinen Knöpfen bedienen.  


Während wir heutzutage schon verschiedene Modelle von VR-Brillen kaufen können, ist für die HoloLens von Microsoft bisher keine Version für unseren Hausgebrauch vorgesehen. Die HoloLens findet aktuell ausschließlich Einsatz in Unternehmen und beim Militär.

Unterwegs mit dem Knight Rider: Selbstfahrende Autos

Als Vorreiter unter den selbstfahrenden Autos im Fernsehen gilt sicherlich K.I.T.T. aus der bereits erwähnten Fernsehserie “Knight Rider”. Michael Knights Gehilfe ist ein Sportwagen namens K.I.T.T.: Er kann sprechen, vor Gefahren warnen, die aktuelle Verkehrssituation erkennen, einschätzen und sogar eigenständig darauf reagieren. Natürlich hat der “Knight Industries Two Thousand“ noch weitaus mehr Ausstattungsmerkmale wie Schleudersitz, Ski-Modus und einen eingebauten Geldautomaten. Letztere Eigenschaften wurden bisher nicht in der Realität erprobt, aber Fahrzeuge mit künstlicher Intelligenz sind im Jahr 2020 bereits ein Teil der Wirklichkeit.
 

Auch in den neunziger Jahren und nach der Jahrtausendwende rollten oder schwebten autonome Fahrzeuge immer wieder über die Leinwand. In Filmen wie “Total Recall”, “Das fünfte Element” oder “I, Robot” dürfen die Zuschauer*innen die damals noch futuristischen Visionen bewundern.
 

Autonom fahrende Autos haben zwar bisher keinen festen Platz in unserem Alltag eingenommen, aber der Testbetrieb läuft seit mehreren Jahren auf Hochtouren. Verschiedene Fahrzeughersteller erproben autonom fahrende Autos, angefangen von Google-Autos und Teslas Autopilot-Modus bis hin zu Robotertaxis und -bussen im Testbetrieb. Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass in der Nachbargarage nächstes Jahr ein selbstfahrendes Auto stehen wird, profitieren wir im Alltag dennoch von einigen Funktionen, die in den achtziger Jahren in “Knight Rider” noch Zukunftsmusik waren. Einparkhilfen, Rückfahrkameras und Freisprecheinrichtungen zum Telefonieren gehören mittlerweile für viele Autofahrer*innen zur Grundausstattung. 

Kein Science-Fiction-Film ohne Androiden

Wenn wir Science Fiction-Filme mit der Realität vergleichen, darf das Thema Roboter und Androiden selbstverständlich nicht fehlen. Menschenähnliche Roboter üben seit jeher eine starke Faszination auf uns Menschen aus. Schon im 18. Jahrhundert beschäftigte sich der deutsche Schriftsteller E.T.A. Hoffmann mit Automatenmenschen. Die erste Darstellung eines solchen Maschinenmenschens auf der Kinoleinwand erstrahlte im Jahre 1927 im Film “Metropolis”. Dies war die erste filmische Darstellung eines Androiden, auf die viele weitere folgten. Die Liste der Klassiker, in denen humanoide Roboter in den letzten 40 Jahren eine Rolle spielen, ist lang: “A.I. – Künstliche Intelligenz”, “Blade Runner” , “I, Robot” oder “Terminator”. Die Androiden in den Filmen bewegen sich wie Menschen, reagieren auf ihre Umwelt und sehen im Gegensatz zu den ersten Prototypen wie in “Metropolis” dem Menschen zum Verwechseln ähnlich. Sie sind keine gefühlskalten Maschinen, sondern können Emotionen empfinden. Die Ähnlichkeit zum Menschen ist perfekt, sodass in manchen Science-Fiction-Filmen die Androiden zunächst selber gar nicht wissen, dass sie keine Menschen aus Fleisch und Blut sind, so zum Beispiel in “Blade Runner”. 


Der heutige Entwicklungsstand beschert uns zwar noch keine Androiden, die wie selbstverständlich durch unsere Wohnviertel spazieren, aber dennoch existieren mittlerweile stark menschenähnliche Roboter, zum Beispiel von Toshiba. Das Unternehmen stellte bereits 2014 einen Roboter vor, der einer jungen Frau zum Verwechseln ähnlich sah. Heutzutage sind auch humanoide Roboter auf dem Markt, die zwar in ihrer Optik eindeutig als Roboter zu erkennen sind, aber Aufgaben ausführen, die sonst nur Menschen erledigen. Sie laufen, hüpfen und überwinden Hindernisse, spielen Instrumente und können im Haushalt unter die Arme greifen. Wer das Bedürfnis nach einem Spielzeug- oder Assistenzroboter verspürt, kann einen solchen Gefährten kaufen. Wenn Sie eher Wert auf die Funktion als auf die menschenähnliche Optik legen, sind Sie vielleicht ja sogar schon in Besitz eines Saug- und Wischroboters als Helfer in den eigenen vier Wänden und erleben so regelmäßig ein wenig Science-Fiction in Ihrem Alltag. Auch in einigen Hotels werden bereits Roboter als Ersatz für den Zimmerservice eingesetzt. Und es gibt sicherlich noch viele weitere Bereiche, in denen uns die kleinen Gefährten in naher Zukunft begegnen werden.

Blick in die Zukunft: Wann können wir endlich beamen?

Sie sehen also, die Science-Fiction-Filme der sechziger Jahre bis zur Jahrtausendwende haben uns einige Technologien gebracht, die wir heut­zutage gewinnbringend für uns nutzen können. Wir blicken gespannt in die Zukunft, welche Inno­vationen uns in den nächsten 30 bis 40 Jahren bereichern werden. Zwar gelang es Forschern schon vor ein paar Jahren, Quanteninformationen über größere Strecken zu teleportieren, aber vom Beamen wie im Film sind wir noch meilenweit ent­fernt. Wir von Erenja sind Optimist*innen und: Wenn in einigen Jahren Lichtschwerter auf den Markt kommen, kann deren Energiezelle hoffentlich mit Ökostrom wieder aufgeladen werden.    

Roboter

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